Unser Maulwurf, der europäische Maulwurf (Talpa europaea), gehört wie auch der Igel zu den Insektenfressern und lebt in einem selbstgegrabenen Tunnelsystem. Seine Augen und Ohren liegen in speziellen Hautfalten verborgen und sind so vor dem Erdreich geschützt. Er orientiert sich in erster Linie mit Hilfe seines Tastsinns. Seine Kopf-Rumpflänge schwankt zwischen 10 und 17 cm, bei einem Gewicht von 50 bis 120 Gramm. Die an das Graben angepassten Beine sind relativ kurz, aber sehr kräftig.
Er liebt tiefgründige, humusreiche Böden mit vielen Regenwürmern. Seine Reviergröße ist abhängig vom Nahrungsangebot, variiert aber zwischen 300 - 5000 qm! Sein Tunnelsystem erstreckt sich von knapp unter der Erdoberfläche bis auch zu 1 Meter Tiefe in der Erde. Pro Hektar können, je nach Nahrungsangebot, 3 - 16 Tiere leben. Seine Hügel produziert er mit Erde, die er beim Graben im Tunnel nach außen befördert. Dabei ist der Maulwufhügel nicht direkt über den Gängen, sondern rund 15 cm daneben, weil er die Erde schräg nach oben drückt.
Der Maulwurf ist das ganze Jahr über aktiv, eine Winterruhe oder gar Winterschlaft findet nicht statt. Er hat keinen Tag-Nacht-Rhythmus, seine Aktivitätsphasen sind in drei Wach- und drei Schlafphasen aufgeteilt, wobei die Wachphasen meist vormittags, nachmittags und gegen Mitternacht mit einer Dauer von ca. 4 - 5 Stunden dauern. Als Nahrung dienen überwiegend Regenwürmer und verschiedene Insektenlaven, die er oft bewegungsunfähig macht und in einem im Maulwurftunnelsystem befindlichen Nahrungsspeicher verbringt.
In der Zeit von Februar bis Anfang Mai ist die Paarungszeit, es werden nach vier Wochen Tragezeit 3 - 4 Junge geboren. In den Monaten Juni bis August verlässt der Nachwuchs das heimische Tunnelsystem und begibt sich auf die Suche nach eigenen Territorien. Maulwürfe werden meist nicht älter als drei Jahre.
Obwohl der Maulwurf ein sehr nützliches Tier für den Garten ist, ist er durch seine "Hügelproduktion" kein gern gesehener Gast bei vielen Gartenliebhabern. So gibt es div. Empfehlungen und Methoden um den Maulwurf los zu werden. Die Tiere reagieren dabei sehr unterschiedlich: Pflanzen wie die Kaiserkrone, Lärm und Ultraschallgeräte oder Lappen mit (erlaubten) Lösungs- oder Duftmitteln beeindrucken ihn eher selten. Andere Methoden, wie z.B. Wasser oder Jauche in das Tunnelsystem einzuleiten scheitert meist, da das Revier viel zu groß ist. Die Einleitung von Moped-Abgasen oder sonstigen Gasen ist verboten - es könnte den Maulwurf töten! Und wer will seinen Garten schon so verunstalten?
Auch Lebendfallen bergen das Risiko, nicht tierschutzgerecht zu sein. Denn werden die Fallen nicht stündlich kontrolliert, besteht die Gefahr, dass der gefangene Maulwurf verhungert oder erfriert.